Donnerstag, 28. Mai 2015

Die meisten Konzertzugaben haben einen langen Bart. Doch muss das sein?

Ob Pop, Rock oder Klassik: Für die Zugabe nimmt man meist einen gut abgehangenen "Klassiker". Die Bamberger Symphoniker hatten 2014 eine Idee, wie man das ändern könnte: Sie lobten einen Wettbewerb aus und ließen sich neue Zugaben komponieren - von zeitgenössischen Komponisten. Die Resonanz war überwältigend. Die Idee ist auch auf ganz andere Felder übertragbar.


Muss es immer ein ungarischer Tanz von Brahms oder Dvořák oder ein Strauß-Walzer sein? Nein! Für das encore!-Projekt der Bamberger Symphoniker haben sich  international renommierte Komponisten wie Friedrich Cerha, Chaya Czernowin, Georg Friedrich Haas, Erkki-Sven Tüür und David Matthews bereit erklärt, neue Stücke zu komponieren, die sich als populäre Zugaben eignen.

Google macht etwas Ähnliches schon seit Jahren und lässt sich immer mal wieder witzige Abwandlungen des Google-Logos, sog. Google Doodles, entwerfen, die auf irgendeinen schrägen Jahrestag zurückgreifen, den bestimmt niemand anderes auf dem Schirm hatte. So machen sich die Google-Grafiker gleich über zwei Sitten und Gebräuche lustig: die heiligen, unantastbaren, immer-immer-immergleichen Logos vieler Firmen und die Inflation mäßig relevanter Jahrestage, die von der Wikipedia und vielen Zeitungen gepflegt wird.

Wo könnte man das adaptieren? Meine Spontan-Vorschläge:


·         Fußballvereine könnten sich witzige Kurzfilme zum Thema Fußball drehen lassen, die nach Spielende statt des nervtötenden Rituals nichtssagender Spieler- und Trainer-Interviews gesendet werden. Oder wenn schon Interviews, dann solche mit Spielern oder Trainern vom vorigen Spieltag, die inzwischen Gelegenheit hatten, mehrere Spiele im Vergleich zu sehen und darüber nachzudenken.

·         In Präsentationen lassen Sie das Firmenlogo hier und da, passend zum jeweiligen Thema der Folie, abwandeln. Das sorgt für Aufwacheffekte und Spannung im Publikum.


·         Der Art Directors Club oder ein Presseclub setzt einen Kunstpreis aus für neue Standardbildmotive, die abgedroschene Internet- und Pressebilder ersetzen können.

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Jens Jürgen Korff