Freitag, 12. April 2013

Gute Werbung: "Werkers Welt"

Die frühere Klein-Baumarktkette Zeus wurde von Hagebau übernommen und ging im Januar 2013 unter dem neuen Markennamen "Werkers Welt" auf den Markt. Der Claim lautet: "So nah, so gut, so passt's". Das Logo kombiniert die beiden W zu einem im Zickzack aufgeklappten Zollstock. Aus Textersicht eine viel versprechende Werbung, die klassische rhetorische Mittel einsetzt.
"Werkers Welt" klingt deshakb so gut, weil es eine Kombination aus Alliteration und Assonanz ist: zwei gleich lautende Konsonanten und zwei gleich lautende Vokale jeweils in der ersten Silbe des Wortes. Nach dem bewährten Textmuster: "Bitte ein Bit!" Solche Klangkonstrukte bewirken, dass man den Markennamen gerne ausspricht und gerne im Gespräch wiederholt - so prägt er sich ein und verbreitet sich.

Der Claim "So nah, so gut, so passt's" erinnert an den alten, damals auch recht erfolgreichen Claim von E-Plus: "So nah, als wär man da." Gut daran sind mindestens fünf Dinge:
  • der Dreierrhythmus (bewährte Muster: Wiener Walzer; "Quadratisch, praktisch, gut"),
  • die kurzen Wörter (ausschließlich einsilbige Wörter),
  • die Wiederholung des Wörtchens "so", die wiederum als Alliteration und Assonanz wirkt,
  • das Wortspiel beim dritten "so" (hier hat das Wort eine andere Syntax, eine andere Stellung im Satz als in den beiden ersten Fällen, wodurch man beim Mitdenken kurz ins Stolpern kommt),
  • der Bezug der drei Attribute "nah", "gut" und "passt" zu konkreten Werbebotschaften.
Bericht bei slogans.de

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Jens Jürgen Korff