Dienstag, 27. September 2011

Lebendige Tiere und Pflanzen schützt man besser mit lebendigen Texten

Wer Texte zu Themen des Naturschutzes liest, beispielsweise Stellungnahmen von Naturschützern zu aktuellen Bauprojekten, stößt sehr häufig auf Sätze wie diesen:

Im Vorfeld des Bauantrages hatte der Antragsteller Unterlagen zur Prüfung der Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung für die Verlegung des namenlosen Strothbachnebengewässers eingereicht.
Im Bereich des Naturschutzes - und schon ist mir ein typischer Ausdruck jener Sprache entschlüpft, um die es hier gehen soll – grassiert ein grauenhaftes Kanzleideutsch, in all seiner jahrhundertelang eingeübten Starrheit, Staubigkeit und ächzenden Schwerfälligkeit.  Warum ist das schlimm? 

Montag, 26. September 2011

Wirkungsvoll präsentieren trotz PowerPoint

Der Rhetoriklehrer Matthias Pöhm wusste es schon 2004: Die meisten PowerPoint-Folien unterstützen Vorträge nicht, sondern zerstören sie. Zumindest wenn man die Wirkung des Vortrags auf die Zuhörer betrachtet.Ich selbst habe 2010 das Thema aufgegriffen mit dem Fachbeitrag: Sieben sichere Methoden, mit PowerPoint Ihr Publikum einzuschläfern.

Die Rhetoriklehrerein Anita Hermann-Ruess kommt jetzt in einem Beitrag für business-wissen.de zu ähnlichen Ergebnissen. Als Ausweg empfiehlt sie PowerPoint-Präsentationen, die im Hintergrund bleiben. Die Folien sollen nur aussagekräftige Schlagzeilen, Grafiken, Animationen und metaphorische Fotos enthalten. Sie sollen sich auf wenige, besonders gute Argumente beschränken und nur ein Argument pro Folie illustrieren.

Die Macht der Worte demonstriert sie an einem Beispiel: Der Liedermacher Konstantin Wecker erzählte einmal in einer Talkshow, dass ihn viele Menschen überzeugen wollten, keine Drogen mehr zu nehmen. Er empfand sie alle als langweilige Spießer. Doch dann hat ein einziger Satz seiner Mutter ihn zur Umkehr bewegt. Sie sagte: „Wie kann ein Mensch, dem Freiheit so viel bedeutet, sich von einem Stoff so abhängig machen?“

Donnerstag, 8. September 2011

Kurzfilm über die Macht der Worte



Der schöne Kurzfilm "The Power of Words" der britischen Werbeagentur Purplefeather zeigt die Macht der Worte. Leider bislang nur auf Englisch. Der schlagende Text auf der Pappe, der am Ende des Films gezeigt wird, ist eine bewegende Headline, die mit einem altbewährten rhetorischen Mittel arbeitet: Pars pro toto (ein Teil, das fürs Ganze steht). Sie könnte auf einem Plakat stehen, unter dem Blickfang einer Anzeige oder über einer Reportage.
Danke an Frank Wulf für den Tipp.